Mein Aufräum-Autopilot: Wie ich mir Entscheidungen abnehme und besser ins Tun komme

Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie viele Entscheidungen du am Tag triffst?

Laut verschiedener psychologischer Studien und Schätzungen sind es 20.000 – 35.000 Stück. Jeden einzelnen Tag.

Diese Geschichte mit der Reizüberflutung, Schnellebigkeit und Komplexität ist kein Mythos. Als Steinzeitmenschen (was biologisch gesehen im Grunde immer noch unsere Ausstattung ist) mussten wir vielleicht ca. 3.500 Entscheidungen treffen. Keine 12 Sorten Müsli, da ist nur der eine Beerenstrauch. Weniger Rollen, zwischen denen man dauernd wechseln muss. Weniger Technologien, weniger Unterbrechungen.

Nun ist es nicht so, dass ich in der Steinzeit leben wollen würde.

Aber diese unfassbar hohe Anzahl an Entscheidungen zu reduzieren, halte ich trotzdem für eine echt gute Idee, vor allem bei solchen, die einfach total unwichtig sind und einfach nur Energie kosten.

Warum gerade beim Aufräumen Entscheidungen reduzieren?

Aufräumen ist ein echtes Entscheidungs-Feuerwerk, deshalb! Wohin mit dem Zettel? Brauche ich den noch? Wann? Brauche ich das hier noch? Ist das hier Müll? Sollte das ins Kinderzimmer oder lieber erst mal beiseite räumen? Ist der Pulli noch tragbar oder Wäsche? Und so weiter und so fort…

Wenn ich nicht aufpasse, fange ich an, Dinge zu tun wie Bücher nach Farben zu sortieren obwohl ich eigentlich nur das Spielzeug wegräumen wollte, weil es so viele Möglichkeiten gibt und immer was getan werden kann…

Ich verliere beim Aufräumen oft den Fokus.

Der Aufräum-Autopilot als Trick für weniger Side-Quests beim Aufräumen

Also habe ich mir eine Art feste Routine gebaut. Die gehe ich morgens und abends einmal durch (und manchmal auch kurz tagsüber) und ist extra so gestaltet, dass ich den Kopf dabei quasi ausschalten und an was ganz anderes denken kann.

Und sie ist ganz bewusst nicht maximal effizient, sondern es ist bewusst mehr Bewegung eingebaut. Im Alltag sitze ich sowieso zu viel. Ich brauche keine perfekte Lagerlogistik, sondern mehr Schritte auf der Uhr.

Und vor allem brauche ich einen Ablauf, bei dem ich nicht denken muss. Einfach machen. Kein „und was fasse ich als nächstes an?“ und auch kein „ach, das muss ich ja auch noch machen“. Einfach den Autopiloten anschalten und los.

Der Ablauf:

  1. Geschirr einsammeln und in die Küche bringen. Wichtig ist: nicht anfangen, die Küche aufzuräumen, das kommt später
  2. Alle Klamotten einsammeln und erst mal gesammelt aufs Bett legen
  3. Allen Müll einsammeln und in den Mülleimer schmeißen
  4. Alles vom Boden aufheben und an seinen Platz zurück bringen
  5. Oberflächen freiräumen, also alles einsammeln was auf Tischen, Kommoden, Sofa & Sessel und sonst noch wo liegt und wegräumen
  6. Klamotten wegsortieren (Schrank oder Wäschekorb, oder auf „den Stuhl“)
  7. Und jetzt erst die Küche, weil nun alles hier gelandet ist was auch hingehört

Fertig!

Wenn ich diesen Ablauf täglich durchgehe, dauert er kaum länger als 10 Minuten und ich habe nebenbei oft über 1.000 Schritte gesammelt.

Für wen eignet sich das?

Manche Menschen räumen sowieso schon intuitiv und quasi nebenbei auf. Ich nicht. Ich weiß entweder gar nicht erst wo ich anfangen soll oder verliere mich in irgendwelchen Side-Quests (Bücherregal nach Autoren oder Farben? Die Stifte müssen auch echt mal sortiert werden? Und die Regale in der Küche muss ich mal beschriften…). Die sind aber jetzt nicht dran, erst wenn die Runde zuende ist.

Mir hilft diese klare Reihenfolge ungemein. Es ist ein kleines Prioritätensystem fürs Zuhause. Und es umfasst die wichtigsten Kreisläufe im Haushalt: Essen, Kleidung, Ordnung – und bringt Struktur, ohne zu überfordern.

Es geht schließlich nicht um Perfektion sondern darum, das Sinnvollste zuerst zu machen und dann erst den Rest. Um ein bisschen mehr Ruhe im Kopf (und ein paar Schritte mehr am Tag).

Interior decor details in Scandinavian style. The concept of home comfort and modern style.

Den Ablauf anpassen

Natürlich kannst du dir deinen Autopiloten auch ergänzen, je nachdem was bei dir am Häufigsten vorkommt.

  • Pfand einsammeln
  • Spielzeug einsammeln
  • Post durchgehen

Oder du gehst nicht nach sochen Kategorien, sondern nach Zimmern vor. Z.B. mit einem Korb, in dem du alles sammelst, was ins Bad gehört, dann das, was in die Küche gehört usw.

Das kann man gerade mit Kindern auch gut in Aufräumspiele verwandeln, aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.

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Der Aufräum-Autopilot: weniger Side-Quests beim Aufräumen

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Bildquellen

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Image by pvproductions on Freepik Interior decor details in Scandinavian style. concept of home comfort and modern style.

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