Alles ist nur noch stressig? Die eine Routine, die wirklich hilft! (mit Vorlagen)

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Manchmal ist es so richtig stressig. Beruflicher Druck, familiäre Verpflichtungen, Entwicklungsphasen oder einfach zu viel Alltag auf einmal.

Gerade dann, wenn man gar nicht mehr weiß, wo man eigentlich anfangen soll, gibt es eine Routine, die Klarheit und Struktur reinbringt. Aber es ist nicht die, an die man als erstes denken würde.

Diese eine Routine ist der Wochenrückblick.

Warum der Wochenrückblick so wertvoll ist

Stressige Phasen sorgen meistens dafür, dass wir nur noch kurzfristig planen. Wir konzentrieren uns darauf, den nächsten Termin auf die Reihe zu kriegen und die dringendsten Aufgaben schnell abzuarbeiten.

Wir reagieren.

Dieser Fokus auf das Hier und Jetzt ist auf den ersten Blick zwar sehr sinnvoll – und irgendwie auch so alternativlos.

Langfristig führt das aber dazu, dass wir den Überblick verlieren.

Ohne eine klare Perspektive verschwimmt das Große Ganze irgendwie und von Zielen reden wir gar nicht mehr. Oder zumindest reden wir vielleicht noch davon, aber wir haben nicht das Gefühl, dass wir da noch drauf zusteuern würden.

Ein Wochenrückblick schafft genau da Abhilfe.

Er gibt dir die Möglichkeit, innezuhalten. Raus aus dem Modus des Reagierens. Ran ans Steuer. Proaktiv werden. Er erlaubt dir, das Chaos zu sortieren und Prioritäten zu setzen, so dass du nicht nur kurzfristig Dinge schaffen kannst, sondern dabei auch deine Richtung beibehälst, in die du gehen willst.

Damit der Stress irgendwann wieder weniger wird!

„Dafür habe ich echt keine Zeit.“

Ein Wochenrückblick wirkt erstmal unscheinbar. Oder sogar überflüssig. Eher so „Lifestyle“-mäßig, wie z.B. ein Dankbarkeitstagebuch oder ein Morgenjournal.

Kann gut sein, dass du mitten im stressigen Chaos darüber denkst: „Dafür habe ich jetzt wirklich nicht auch noch die Zeit.“

Wochenrückblick klingt erstmal nach etwas, das man weglassen kann, wenn es richtig stressig wird. Tatsächlich ist aber genau der Wochenrückblick in gerade solchen Phasen eine der besten Investitionen, die du machen kannst.

  • Reflexion und Klarheit gewinnen. In hektischen Phasen sind wir oft auf Autopilot oder einfach nur im Überlebensmodus. Wir funktionieren. Wir handeln oft nicht bewusst oder mit irgendeinem größeren Plan im Hinterkopf, wir wollen einfach abarbeiten. Ein Wochenrückblick hilft dir, innezuhalten und aus diesem Modus auszubrechen. Was lief gut, was gar nicht? Was war ätzend, was hat Spaß gemacht? Schon ein kurzes Innehalten kann ein wichtiger Schritt sein, um aus dem Hamsterrad rauszukommen und wieder aktiv dein Leben z u gestalten.
  • Die Vogelperspektive einnehmen. Mitten im Stress fühlt es sich oft so an, als würdest du dich unten im Dickicht durcharbeiten und einfach nur auf das nächste Hindernis direkt vor dir reagieren. Ein Wochenrückblick holt dich aus diesem Tunnelblick heraus. Er erlaubt dir, die Dinge von oben zu betrachten. Muster zu erkennen. Zu sehen: da läuft es ja total in die falsche Richtung. Oder auch: es wird besser. Oder sogar: wenn ich in diese Richtung gehe, wird es noch schneller besser. Diese Perspektive zeigt dir nicht nur, wo du gerade stehst. Sie zeigt dir auch, wie du dich, wenn du wieder im Dschungel bist, am effektivsten bewegen kannst, um insgesamt aus dem Chaos herauszukommen.
  • Kontrolle zurückgewinnen. Einer der Hauptgründe für das Überforderungsgefühl ist das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Und es bleibt nicht nur bei dem Gefühl. Oft verlieren wir sie in gewisser Weise tatsächlich. Mit einem Wochenrückblick kannst du sie dir wieder zurückholen. Vielleicht nicht sofort und nicht für alles, aber Woche für Woche immer mehr. Du sortierst deine Gedanken und kannst bewusster entscheiden, was für dich und deinen Weg wichtig ist. Dadurch fühlst du dich nicht nur handlungsfähiger, sondern wirst es auch.
  • Prioritäten setzen. Wenn wir gestresst sind, erscheint alles gleich wichtig oder nur das direkt vor einem. Mit einem Rückblick kannst du klarer erkennen, was wirklich zählt, und darauf deinen Fokus legen.
  • Dich stärken durch das Anerkennen von Erfolgen. Gerade in turbulenten Zeiten neigen wir dazu, Fortschritte zu übersehen. Haben vielleicht sogar das Gefühl, gar nichts hinzukriegen, obwohl wir in Wirklichkeit total viel geschafft haben. Und selbst kleine Erfolge sind es wert, gefeiert zu werden. Sie geben Kraft und Motivation, um weiterzumachen.

Ein Wochenrückblick ist also aus meiner Sicht keine optionale Aufgabe, sondern ein richtig gutes Werkzeug, das dir gerade in stressigen Zeiten Halt und Orientierung gibt.

Wochenrückblick mit Akku

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Dieser Wochenrückblick enthält vor allem Elemente zur Reflektion. Was hat deinen Akku am meisten aufgebraucht? Was waren die Highlights? Was das beste Essen? Was willst du nächste Woche unbedingt anders machen? Und wofür bist du diese Woche dankbar?

So funktioniert ein effektiver Wochenrückblick

Ein Wochenrückblick ist weder kompliziert, noch muss er viel Zeit beanspruchen. Hier sind fünf einfache Schritte.

  1. Zeit einplanen. Reserviere dir jede Woche – ob am Anfang oder am Ende der Woche, hängt ganz von dir ab – 10 bis 20 Minuten. Ein gutes Beispiel wäre Sonntag Abend oder Freitag Mittag. Suche dir einen ruhigen Ort, an dem du idealerweise gern bist und ungestört bist. (Mit kleinen Kindern, die um dich rumwuseln, zur Not auch mal das Badezimmer. Du solltest ein paar Gedanken zuende denken können.)
  2. Gezielte Fragen stellen. Nicht jedem hilft „Was war mein größter Erfolg diese Woche?“ Ich z.B. mag vor allem Fragen wie „Wo ging die meiste meiner Energie rein?“ Dazu passt ein Akku gut, in den man einzeichnen kann, was wie viel Energie verbraucht hat, damit ich das nächste Woche besser verteilen kann. „Was möchte ich nächste Woche anders machen?“ ist immer ein guter Kandidat. „Wofür bin ich diese Woche dankbar?“ ist auch sehr hilfreich, aber eher für das Gefühl und nicht für die konkrete Planung.
  3. Gedanken festhalten. Notiere alles, was dir in den Kopf kommt. Es reichen Stichpunkte, du musst keine schönen Sätze ausformulieren. Das schriftliche Festhalten ist wichtig, um Erkenntnisse greifbarer zu machen.
  4. Realistische Ziele setzen. Aus deinem Rückblick kannst du nun konkrete Ziele für die kommende Woche ableiten. Halte die sehr überschaubar und sei konkret. Du willst dich nicht noch mehr stressen, dazu dient dieser Schritt nicht. Es geht um Kleinigkeiten. Ein Beispiel: wenn ich letzte Woche 4x auf Fertiggerichte zurückgegriffen habe und im Wochenrückblick feststelle, dass ich mich unbedingt gesünder ernähren möchte, bringt es wohl kaum was, wenn ich als Ziel „7x gesunde Mahlzeit kochen“ aufschreibe. Das wäre ja von 0 auf 100. „Jeden Tag einen Apfel auf dem Weg zur Bahn essen“ oder „3x gesund kochen, so dass es für 5 Tage reicht“ wäre realistischer.
  5. Rückblick abrunden – dich belohnen. Du darfst den Rückblick gerne mit einer Belohnung abschließen. Eine Tasse Tee ganz in Ruhe auf dem Sofa mit einem Buch. Ein Spaziergang. Eine Tafel Schokolade. Irgendein kleines schönes Ritual.

Wochenrückblick Fokus – Ziele, Projekte, To Dos

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Dieser Wochenrückblick fokussiert dich auf deine Wochenziele, offen gebliebenen To Dos und Projekte. Außerdem enthalten: Ernährung – war alles okay, soll sich was ändern? Und: gibt es Termine aus der vergangenen Woche, die noch nachbearbeitet werden müssen?

Mini-Wochenrückblick: weniger Aufwand und trotzdem effektiv

Manchmal geht echt gar nix. Da fehlt selbst für den kleinen Wochenrückblick in den 5 Schritten die Zeit und/oder Energie. Das heißt aber nicht, dass du dann darauf verzichten solltest. Ein Mini-Wochenrückblick ist besser als nichts und hilft dir auch in noch weniger als 10 Minuten, Klarheit und Fokus zu gewinnen.

  1. Stell dir drei Fragen. Es müssen nicht die Folgenden sein, die sind als Beispiel gedacht.
    • Was war diese Woche ein Erfolg?
    • Welche eine Sache / Routine möchte ich nächste Woche anders machen?
    • Wofür bin ich dankbar?
  2. Notiere nur 3 Stichpunkte. Halte die Antworten auf deine drei Fragen in jeweils drei Stichpunkten fest. Es muss nicht perfekt sein, Hauptsache, du schreibst es auf.
  3. Setze einen Fokus. Wähle für die kommende Woche einen Schwerpunkt. Kein konkretes Ziel, keine neue Routine. Einfach nur einen Schwerpunkt. Den schreibst du groß und markiert auf den Wochenrückblick. Was ist die eine Sache, die wirklich zählt für nächste Woche?

Dieser Mini-Rückblick dauert nur um die 5 Minuten und hilft dir trotzdem dabei, die Kontrolle zu behalten und schrittweise zurückzugewinnen. Du hast dich einmal kurz auf das Wesentliche konzentriert. Der Unterschied, den das macht, baut sich Woche für Woche auf.

Fazit

Vielleicht wirkt ein Wochenrückblick erstmal wie eine Nebensache, wenn es stressig ist. Aber genau diese kleine Routine kann einen entscheidenden Unterschied machen.

Du kannst selbstbestimmter handeln und dir Kontrolle zurückholen. Und dadurch deinen Stress reduzieren.

Durch die Vogelperspektive erkennst du Zusammenhänge und kannst besser entscheiden, was dich wirklich voranbringt. Das ist entscheidend, um auch in schwierigen Phasen handlungsfähig und zuversichtlich zu bleiben.

Probier das einfach mal aus! Nimm dir diese Woche 20 Minuten (oder für den Anfang einfach nur 5 Minuten) Zeit und spüre selbst, wie positiv sich so ein Wochenrückblick auf deinen Alltag auswirkt.

Bildquellen

Beitragsbild: Bild von wayhomestudio auf Freepik

Leere Kaffeetassen und Textmarker: Bild von freepik

Tafel Freitag: Bild von freepik

Kekse-Frau: Bild von benzoix auf Freepik

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