Die Ferien stehen vor der Tür – und zwar die Sommerferien. Ein Grund zur Freude! Oder?
Ehrlich gesagt, größtenteils ja – aber als Eltern eben auch: nicht nur. Es ist definitiv großartig, dass alle sich mal vom Alltag lösen können, abschalten können, mehr Zeit füreinander haben.
Aber alles einfach nur laufen lassen?
Den ganzen Tag im Schlafanzug – ist das ok?
Aber das Wegfallen von Struktur bedeutet eben auch genau das: die Struktur fällt weg. Ich weiß nicht, wie es anderen damit geht, aber ich kriege innerlich spätestens nach zwei Tagen Zustände, wenn nicht wenigstens ein bisschen Struktur im Tag ist.
Wenn man es einfach so laufen lässt, essen gefühlt alle nur Mist, keiner zieht sich richtig an, alle kriegen einen Lagerkoller über kurz oder lang und die Kinder hängen eigentlich nur vor dem Bildschirm, fangen womöglich an zu streiten… und schon wünscht man sich wieder die Schule herbei.
Natürlich fahren auch wir in den Urlaub und natürlich haben auch wir so einige tolle Ausflüge in der restlichen Zeit geplant, aber 6 Wochen sind wirklich lange und ich muss auch noch zwischendurch arbeiten – 6 Wochen Urlaub ist leider nicht drin.
Also muss ein Plan her, zumindest so ein bisschen, für die Tage ohne Plan. Damit ich nicht dieses „Wir werden alle hoffnungslos verwahrlosen“-Gefühl in den Ferien kriege und irgendwann schlechte Laune, was sich dann auf alle überträgt und den Lagerkoller-Effekt verstärkt.
Das kann prima mit einer Checkliste – oder auch: „Erledigungs-Liste“ gestaltet werden, die man am Kühlschrank (oder wo immer sie gut sichtbar und erreichbar ist) umgesetzt werden.
Vorteile einer Erledigungs-Liste
Irgendwo auf Pinterest bin ich dann mal über so eine Erledigungs-Liste gestolpert. Das Tolle an der Liste ist: sie gibt nicht viel Struktur vor. Man hat keine festen Zeiten, zu denen etwas erledigt sein muss. Sie sagt vor allem eins:
Bildschirmzeit sollte nicht die Grundlage des Tages bilden, sondern höchstens ein i-Tüpfelchen sein – eine Aktivität von vielen.
Dabei sind die verschiedenen Bereiche enthalten, auf die man als Eltern so Wert legt:
- körperliche Hygiene
- Struktur (sich wenigstens anziehen, bevor man loslegt)
- Draußen sein
- Bewegung
- Lesen & spielen
- Kreativ sein
Auch wenn das alles insgesamt gar nicht so viel Zeit kostet und die Kinder, wenn sie schnell sind, viele Stunden Zeit am PC oder Tablet damit rausschlagen können – ihre Denkmuster haben wenigstens im Ansatz auch mal was anderes erlebt und wahrgenommen.
- Vielleicht sind sie sowieso viel länger als die 20 geforderten Minuten bei dem Buch hängengeblieben, weil es so spannend war!
- oder sie haben beim Aufräumen irgendein altes Spiel wiedergefunden – und selbst wenn nicht, fühlt man sich im Kopf doch immer freier, wenn das Zimmer ordentlicher ist.
- die Arbeit an einem kreativen Projekt setzt sich auch über diese 20 Minuten hinaus im Kopf fest und arbeitet dort weiter.
Und selbst, wenn sie die Liste nur einfach so runterrattern und danach zocken – es sind Ferien, was soll’s!
Die kostenlose Vorlage gibt es hier:
Vorlage: Mediennutzung in den Ferien
Mit dieser Vorlage macht ihr euch die PC-Zeit in den Ferien leichter – ist überall ein Haken gesetzt, ist die genaue Medienzeit nicht mehr so wichtig, denn die Kinder haben schon genug andere tolle Sachen gemacht (und haben ja vielleicht auch länger als die 20 Minuten gelesen, weil das Buch so spannend war, oder beim…
Die richtige Balance zwischen Bildschirmzeit und anderen Aktivitäten
Vielleicht ist die Liste an manchen Tagen auch zu lang – oder gerade am Anfang, wenn sie gerade erst genutzt wird. Dann kann man sich auch auf eine bestimmte Anzahl an Punkten, die erledigt sein müssen, einigen – oder bestimmte Punkte markieren, die unbedingt sein müssen, und welche vielleicht optional sind.
Fazit
Medienzeit an sich ist überhaupt nicht schlimm – das beklemmende Gefühl, dass hier was zu viel ist, dass hier was falsch läuft, kriege ich eigentlich nur, wenn das Drumherum zu kurz kommt. Das ist für mich das eigentliche Problem. Und dabei kann die Vorlage helfen.
Wichtig finde ich, dass sich im Kopf einfach nicht festsetzt, was ist meine nächste Handlung -> PC/Tablet. Das gilt auch für die Erwachsenen! Ich scrolle selbst viel zu oft durch Instagram und versuche das mittlerweile wieder durch den Griff zu einem Buch zu ersetzen.
Es ist im Grunde wie mit Süßkram. Geht schnell – Packung auf, losessen – aber ist nicht gut. Ist manchmal okay, aber nicht als Grundlage und nicht als erste Anlaufstelle. Und das gilt genauso für Medienzeit und auch in den Ferien.
Zur Vorlage „Medienzeit in den Ferien“
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Beitragsbild von Kelly Sikkema auf Unsplash