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Haushalt vereinfachen: Putzlappen-Minimalismus

10er-Pack Mikrofasertücher in Pastellfarben – kann man immer kaufen, oder? Warum ich das nicht mehr mache und wie Putzlappen-Minimalismus deinen Haushalt leichter machen kann.

Große Auswahl: kleines großes Problem

Die Auswahl ist riesig, die Farben sind schön, Sets gibt es in allen Variationen – klingt erstmal immer toll. Aber die übergroße Auswahl kann auch eine Belastung sein. Sie kann nicht nur mehr Geld, sondern auch Zeit und Nerven kosten.

Ein gutes Beispiel sind eben diese 10er-Packs in immer neuen Pastellfarben. Man kauft sie, weil sie halt billig sind, hübsch ausschauen und „es sind halt Mikrofasertücher, was soll da schon verkehrt sein, die kann man immer gebrauchen.“ In der Realität ist es aber am Ende nur eine volle Schublade, schlechte Qualität und jedes Mal eine Entscheidung: welchen Lappen nehme ich jetzt?

Putzlappen-Minimalismus, was soll das denn sein?

Minimalismus bei Putzlappen klingt vielleicht übertrieben, aber es geht darum, die Dinger bewusst zu nutzen und nur so viele zu besitzen, wie du wirklich brauchst.

Auch wenn man immer denkt: Putzlappen kann man nicht zu viele haben – dann stapeln sie sich doch am Ende nur unnötig herum und werden nicht benutzt, weil sie eben nicht besonders gut sind oder der Einsatzzweck gar nicht so klar ist.

Zum Beispiel gab es da mal dieses tolle Set mit verschiedenen Texturen, das ich mir gekauft hatte, und die meisten davon liegen nun ungenutzt herum und ich mag nur den einen Lappen davon so richtig, die anderen passen nicht und sind nun nutzlos. Haushalt vereinfachen hat damit nicht wirklich geklappt.

Wie viele Putzlappen brauche ich denn wirklich?

Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme.

Welche Lappen-Arten hast du eigentlich, und wie viele davon nutzt du tatsächlich? Bei mir sind es genau 2:

  1. Allzweck-Mikrofasertücher – Nass zum Reinigen oder trocken zum Nachpolieren von Armaturen.
  2. Staubwisch-Mikrofasertücher – Trocken für Fußleisten, Heizungen und sowas alles.

Mehr brauche ich im Grunde gar nicht.

Und nun musst du schauen, was zu deiner Waschroutine passt, um herauszufinden, wie viele Lappen dir von jeder Art reichen würden. Meistens sollten es 2-3 sein.

Weniger ist mehr – wie so oft!

Wenn du nur noch wenige, aber dafür ausgesuchte und hochwertige Putzlappen hast, passiert Folgendes:

  • Weniger Entscheidungen treffen. Du weißt genau, welchen Lappen du für das, was du gerade vorhast, nehmen musst und es liegt wahrscheinlich sowieso nur einer davon im Putzschrank.
  • Weniger Aufwand. Alle Lappen, die du besitzt, musst du nun mal waschen, sortieren und lagern. Das ist mit weniger Lappen alles einfacher.
  • Putzen ist leichter. Durch bessere Qualität halten die Lappen nicht nur länger, sie reinigen auch effektiver.

Verschüttete Milch

Jeder kennt das: wenn man mit dem Lappen Milch aufwischt (oder irgendwas anderes mit vielen Bakterien), dann möchte man den Lappen ganz bestimmt nicht länger benutzen sondern ihn sofort in die Wäsche befördern, weil er sonst ganz furchtbar anfängt nach vergorener Milch zu riechen.

Flecken und Bereiche, die so beschaffen sind (z.B. der kaputt gegangene Sahnebecher beim letzten Einkauf), wische ich mit Küchentuch auf, das ich danach wegschmeiße.

So können die guten Putztücher länger im Einsatz bleiben. Und ich habe es zwar nicht ausgerechnet, aber wahrscheinlich ist es noch Ressourcen schonender als ständig neue minderwertige Tücher zu kaufen.

Der Overchoice-Effekt: zu viel Auswahl stresst und macht unglücklich

Natürlich gibt es auch hierfür wieder einen tollen Effekt-Begriff, ich mag das ja immer gern, dann ist das untersucht und definiert und man hat eine Grundlage, über die man sprechen kann.

Unser Hirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Optionen managen. Aber in unserer Gesellschaft sind die Optionen oft scheinbar unendlich. Ich glaube nicht, dass jemand vernünftig zählen könnte, wie viele Putzlappen er rein theoretisch in einem bestimmten Moment kaufen könnte. Die Zahl ist sicher fünfstellig.

Und diese Angebote mit den x schönen neuen Putzlappen laufen einem nun mal ständig über den Weg. Volle Putzschublade, schlechte Qualität und am Ende ein großer Haufen unnötiger Entscheidungen kommt dabei heraus. („Welchen nehme ich denn jetzt?“) Auch wenn das jeden Tag immer nur ein bisschen ist, es ist die Summe, die das Problem ergibt.

Ein einfacher Plan für dein Putzlappen-System

Ui, das klingt jetzt übertrieben in der Überschrift! Aber das dauert ja nur 3 Minuten.

  1. Mach eine Bestandsaufnahme. Welche Lappen hast du und welche nutzt du wirklich?
  2. Aussortieren. Weg mit minderwertigen oder ungenutzten Lappen. Du musst sie ja nicht gleich wegschmeißen – das wäre ohnehin nicht sehr umweltfreundlich, vielleicht erfüllen sie irgendwann bei einer Renovierung o.ä. noch einen Zweck – aber aus dem Putzschrank müssen sie raus, wenn du dort minimalistischer werden willst.
  3. Auffüllen. Behalte nur die hochwertigen Lappen – wenn die Menge, die dabei übrig geblieben ist, nicht zu deiner Wasch- und Lappenwechsel-Routine passt, muss du neue gute Lappen kaufen. Aber nur in der geringen Menge, die du als ausreichend bestimmt hast.
  4. Notieren. Halte ruhig auch schriftlich fest, welche Arten von Lappen du hast und wie viel du jeweils davon brauchst und wofür sie gedacht sind (das ist auch eine perfekte Info für deinen Haushaltsordner). Das schafft Bewusstsein für das ganze System und verpflichtet dich mehr.

Staubsauger vs. Putzlappen

Einen Staubsauger sucht man sich selten mal so nebenbei aus. Man macht sich gründlich Gedanken, welchen man kauft, mit oder ohne Beutel, mit welchem Zubehör, mit Akku oder ohne, vielleicht mit Wischfunktion… und warum? Weil ein Staubsauger einer viel größere Anschaffung als ein Putzlappen ist. Der ist viel größer, teurer und es steckt Elektronik drin.

Aber… reinigt der eigentlich so viel mehr Fläche als ein Putzlappen? Über die Küchenarbeitsfläche wischt man ggf. mehrmals täglich, da kommen einige Meter zusammen.

Nutzt man den Staubsauger eigentlich häufiger als den Putzlappen?

Im Grunde nicht, oder?

Ja, ein bisschen dämlich ist der Vergleich natürlich schon – ein Staubsauger ist so ein klitzekleines bisschen komplizierter als so ein Lappen! Aber dennoch geht es in beiden Fällen um ein Arbeitsgerät, das man täglich nutzt – und wenn das genau zu einem passt und gut funktioniert, dann ist der Haushalt leichter zu bewältigen.

Fazit: Haushalt erleichtern durch weniger, aber bessere Putzlappen

Weniger Lappen sparen Zeit und Arbeit und schonen die Nerven.

Die Anzahl muss aber zur Waschroutine passen, sonst verpufft der Effekt.

Und gute Lappen dürfen auch mal mehr als den Euro für die Großpackung kosten. Unbedingt dann mal die Waschanleitung beachten! Bevor ich mal ein paar Euro mehr für so einen Putzlappen ausgegeben habe, hatte ich mir über die Pflegehinweise dafür gar keine Gedanken gemacht…

Du kannst mit dieser kostenlosen Vorlage deine eigene Bestandsaufnahme und Neuplanung durchführen und so deinen Haushalt vereinfachen – zumindest ein bisschen:

Putztücher-Minimalismus: Putzlappen ausmisten und planen

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Vorlage für Minimalismus bei deinen Putzlappen. Bestandsaufnahme: was habe ich eigentlich alles an Putztüchern da? Wofür sind die gedacht? Und wie viele sind es? Anschließend planst du, welche du überhaupt wirklich brauchst. Und du machst dir dazu auch Gedanken über den Wechsel- und Waschrhytmus, damit du weder zu viele noch zu wenige einplanst.

Artikelnummer: VOR-A4-102
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Bildquellen

Beitragsbild: Bild von freepik

Stapel Putzlappen: Bild von lifeforstock auf Freepik

Pinker Lappen: Bild von freepik

Glas mit Milch: Bild von freepik

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